Neues aus der Wissenschaft

15.04.2024 | Prävalenz einer Endometriose bei idiopathischer Sterilität

Etwa 15-30% der Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch gelten nach der initialen Diagnostik als „ungeklärt infertil“ (Eumenorrhoe, regelmäßiger Geschlechtsverkehr über mindestens ein Jahr, Normozoospermie).
Ein aktueller Review beschäftigte sich mit der Frage, wie oft in diesen Fällen bei einer diagnostischen Laparoskopie eine Endometriose vorliegt (Van Gestel et al. The prevalence of endometriosis in unexplained infertility: a systematic review. Reprod. Biomed. Online 2024; Feb 01: Online ahead of print).

Von 5234 primär begutachteten Artikeln wurden letztendlich 11 Studien eingeschlossen (4 Fallserien, 4 Kohorten-Studien, 2 Fall-Kontroll-Studien, eine randomisierte-kontrollierte Studie).

In 44% der Fälle fand sich eine Endometriose, davon 74% in niedriggradiger Ausprägung (rASRM I/II). Die Prävalenz eines tubaren Faktors lag bei 20%, die von Adhäsionen bei 16%.

Die Autoren weisen darauf hin, dass die Prävalenz einer Endometriose und tubarer Pathologien in diesem Kollektiv also durchaus praxisrelevant ist und es wichtig ist, für die individuelle Entscheidung über den Sinn der operativen Diagnostik z.B. auf die für eine Endometriose typische Schmerzsymptomatik zu achten.

Prof. Dr. med. Frank Nawroth