Seit einigen Jahren wird die Kryokonservierung von unbefruchteten Eizellen ohne medizinische Indikation („Social freezing“) zunehmend nachgefragt und durchgeführt. Die späteren Chancen einer Schwangerschaft mit diesen Zellen sind insbesondere vom Alter der Frau zum Zeitpunkt des Einfrierens und der Zahl eingefrorener Zellen abhängig.
In einem aktuellen Review wurden Studien ausschließlich zum „Social freezing“ betrachtet und primär die altersabhängige Lebendgeburtenrate/Frau ausgewertet. Sekundäre Outcome-Parameter waren die Überlebensrate der Zellen nach dem Auftauen sowie die Fertilisierungsrate nach ICSI (Hirsch et al. Planned oocyte cryopreservation: a systematic review and meta-regression analysis. Hum. Reprod. Update 2024; Apr 24: Online ahead of print).
Die Meta-Analyse schloss 10 Studien (1999 – 2000) mit 8750 Frauen (mittleres Alter: 37,2 ± 0,8 Jahre) ein. Die Abrufrate der Zellen lag bei 11,1 ± 4,7% (1517 Frauen). Das mittlere Alter der Frauen, die ihre Zellen nutzten, betrug zum Zeitpunkt der Kryokonservierung 38,1 ± 0,4 Jahre, durchschnittlich waren 12,6 ± 3,6 Zellen/Frau kryokonserviert.
Die Chancen zur Erfüllung des Kinderwunsches mit Hilfe des „Social freezing“ korrelieren also vor allem mit dem Alter einer Frau zum Zeitpunkt der Kryokonservierung.
Prof. Dr. med. Frank Nawroth